Merkmale

 

1. Erlebnisfeld freie Natur

Ein Training in der freien Natur, an einem fremden Ort, bietet ein einzigartiges Lernarrangement. Die Auseinandersetzung mit dem Unbekannten ist hierbei eine ganz zentrale Lernerfahrung. Die gewohnte Ordnung gerät in Un-Ordnung, bisherige Hierarchien, Rollen, Funktionen u.a. verlieren an Bedeutung. Die Einzelnen geben sichere und vertraute Wege auf, lassen sich auf Neues ein, akzeptieren es als Herausforderung und Chance, suchen kreativ nach effektiveren Möglichkeiten und besseren Lösungen, testen diese, verändern eigene Sichtweisen und erweitern derart eigene Grenzen

2. Lernen mit Kopf, Herz und Hand

  • Erzähl’ es mir, und ich werde es bald vergessen
  • zeig’ es mir und ich werde drüber nachdenken
  • erzähl’ und zeig’ es mir, und ich werde verstehen
  • lass’ es mich selber tun und erfahren, und ich werde es dauerhaft tun.

In einem Outdoor Training kommen alle drei Aspekte des sog. „ganzheitlichen Lernens“, nämlich Kopf, Herz und Hand, gleichermaßen zum Einsatz. Während der typische Lernweg beim Indoor Training vom Denken über die Einsicht zum Tun verläuft, ist der Outdoor-Lernweg genau umgekehrt, also vom Tun über das darüber (Nach-)Denken zur Einsicht. Gelernt wird durch die unmittelbaren Konsequenzen des eigenen Handelns, die Überzeugung erfolgt erlebnis- und erfahrungsorientiert.

3. Aktion, Reflexion, Transfer

Die Vorgehensweise im Outdoor Training ist eine beständige Abfolge von Aktion, Reflexion und Transfer:

a) Aktion 
Es sind Aufgaben zu lösen, die in ihren Anforderungen denen des Arbeitsalltags ähnlich sind; dabei werden neue Handlungsweisen „spielerisch“ erprobt, Fehler gemacht, Schwierigkeiten gemeinsam überwunden, das Ziel letztlich erreicht.

b) Reflexion
Nach erfolgter Aktion findet stets eine gemeinsame Reflexion statt, das heißt, man spricht darüber, wie man mit der Aufgabe umgegangen ist, was gut gelaufen ist und was weniger gut, welche Stärken und Schwächen aufgetreten sind, wie der Einzelne agiert und wie man sich als Team verhalten hat. Man gelangt so zu neuen Erkenntnissen und Erfahrungen und setzt diese in den Folgeübungen ein.

c) Transfer
Und im dritten Schritt, dem Transfer“, wird danach gefragt, was das alles mit der eigenen Arbeitsituation zu tun hat, welche Parallelen vorhanden sind, welche Übertragungsmöglichkeiten es gibt.

4. Real-(Work-)Life-Situation

Aufgaben im Outdoor Training sind äußerst variabel gestalt- und kombinierbar, sie können im Grunde jede Anforderungssituation des Arbeitalltags widerspiegeln. Indem das gesamte Programm sensibel auf das individuelle Anforderungsprofil der Gruppe zugeschnitten ist, können persönliche und teambezogene Fähigkeiten und Kompetenzen weiterentwickelt werden. In der Auseinandersetzung mit den einzelnen Aufgaben, die entsprechend „Arbeitsalltag- nah“, sprich „isomorph“ gestaltet und zusammengestellt sind, wird ein Lernprozess initiiert, der sich ohne weiteres auf die betrieblichen Abläufe übertragen lässt. Das Design und die Dramaturgie einer Outdoor Maßnahme werden bestimmt von der jeweiligen Zielsetzung und den dazu gehörigen Anforderungen. Das Outdoor Training schafft so die Möglichkeit zur Arbeitsalltagsnahen Lernerfahrung und deren Transfer in die berufliche Situation.

5. Challenge by Choice

Niemand muss, wenn er nicht will. Jeder bestimmt selber, wie weit er mitmacht, sich auf die besonderen Anforderungen einlässt, wo seine individuelle Grenze ist. Keiner wird zu Dingen gezwungen, die er nicht will. Bestimme deine Herausforderung selber, bestimme selbst, wie weit du gehen willst, ist einer der wichtigsten Grundsätze im Outdoor Training.